Mit dem Beginn des neuen Jahres steht eine althergebrachte Tradition ins Haus: Die guten Vorsätze werden formuliert. Obwohl für gewöhnlich hohe Erwartungen mit diesen einhergehen - und häufig auch unrealistische Ziele - möchten wir euch die guten Seiten dieses Brauchs aufzeigen. Denn wer wirklich etwas in seinem Leben verändern möchte, hat genau jetzt die Gelegenheit, sich dessen bewusst zu werden. Das können Kleinigkeiten, wie beispielsweise das Ablegen schlechter Gewohnheiten, oder große Veränderungen ,wie beispielsweise einen Jobwechsel, sein. Gute Vorsätze sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie fassen. Habt ihr euch auch schon Gedanken gemacht, ob und was ihr in 2019 ändern möchtet?
Der Jahreswechsel als Neustart
Obwohl grundsätzlich immer die Möglichkeit für Veränderung im eigenen Leben besteht, gilt der Jahreswechsel als typischer Zeitpunkt für gute Vorsätze. Vermutlich liegt das daran, dass wir häufig die sogenannte Zeit „zwischen den Jahren“ nutzen, um dem Alltag ein wenig zu entfliehen. Einfach mal ohne Termindruck gemeinsame Stunden mit Freunden und Familie verbringen, oder auch Zeit mit dem Partner oder alleine sorgen für eine gewisse Erdung.
Besinnen auf Dinge, die uns wichtig sind
Nicht nur tiefgründige Gespräche mit Menschen, die einem wichtig sind, führen zu gewissen Erkenntnissen, die wiederum in gute Vorsätze umgesetzt werden. Auch die Tatsache, dass wir versuchen, den Jahreswechsel mit mehr Quality-Time als gewöhnlich zu gestalten, führt zu guten Vorsätzen. Das Lesen eines guten Buchs, ein besinnlicher Waldspaziergang oder auch das Ausmisten der Schränke und Regale in den eigenen vier Wänden verändern etwas. Während wir im Alltag, insbesondere im Berufsleben, häufig gestresst sind, nehmen zwischen den Jahren häufig völlig andere Dinge den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ein. Was ist uns wirklich wichtig, was ist in den vergangenen Monaten zu kurz gekommen, was möchte ich im neuen Jahr erreichen oder realisieren? Diese und viele andere Fragen nach sinnstiftenden Dingen beschäftigen viele Menschen zurzeit.
- Was ist mir wichtig?
- Was stresst mich?
- Was bereichert mein Leben?
- Wo möchte ich mehr Zeit investieren?
- Welche neuen oder alten Ziele setze ich mir?
Ziele formulieren
Die Weihnachtszeit entführt uns in die Vergangenheit und erinnert an die eigene Kindheit. Also heißt der gute Vorsatz fürs neue Jahr: Mehr Zeit mit der Familie verbringen. Beim Durchblättern alter Fotoalben wird uns bewusst, wie sportlich wir einmal waren. Also stehen beispielsweise neue sportliche Herausforderungen auf dem Programm. Im Austausch mit guten Freunden wird uns klar vor Augen geführt, dass eine gewisse Unzufriedenheit daher rührt, dass wir im Job nicht vorankommen oder uns nicht wertgeschätzt fühlen. Also wagen wir endlich den Schritt und beschließen einen Jobwechsel in absehbarer Zeit. Ein anderes Gespräch motiviert uns, ein neues Ehrenamt anzunehmen und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Welchen Input auch immer ihr bekommt: Wenn ihr etwas verändern möchtet, heißt es nun „Anpacken und Durchstarten“!
Realistische Ziele setzen
Wirklich gute Vorsätze sind die, denen ihr mit Leidenschaft motiviert nachgeht. Zu den Klassikern unter den guten Vorsätzen zählen solche Dinge wie:
- Diät
- Anmeldung im Fitnessstudio
- Gesünder ernähren
- Früher aufstehen
- Etc.
Obwohl es sich hierbei um die häufigsten Vorhaben für das neue Jahr handelt, sind diese meistens zum Scheitern verurteilt. Denn letztlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Studien zufolge braucht der Mensch rund 21 Tage, um sich an etwas Neues zu gewöhnen. Wer selbst einmal an einem guten Vorsatz gescheitert ist, weiß, dass sich eine solche Zeitspanne gefühlt unendlich hinziehen kann. Um zu gelingen, muss der gute Vorsatz also zu euch passen.
Gute Vorsätze mit einem Plan angehen
Wer kennt das nicht: Den neuen Wecker gekauft und die ersten Tage noch motiviert aus dem Bett gehüpft, schleichen sich bald alte Gewohnheiten ein und man verschläft eher als den Tag früher zu beginnen. Ihr habt euch das dritte Jahr in Folge vorgenommen, jeden Morgen joggen zu gehen und sucht nun nach Ausreden, um nicht Wind und Wetter trotzen zu müssen? Das kann schnell frustrierend werden. Daher ist es wichtig, dass ihr euch realistische Ziele setzt. Mehr Sport zu treiben ist beispielsweise immer eine gute Entscheidung. Denn hiervon profitiert vor allem eure Gesundheit – sofern ihr es richtig angeht. Unser Tipp in diesem Fall: Fasst den guten Vorsatz und macht euch einen Plan. Hier könnt ihr euch erst einmal kleinere Etappenziele setzen. Die Herausforderung könnt ihr dann nach und nach steigern.
- Gute Vorsätze fassen
- Plan mit kleineren Etappen ausarbeiten
- Herausforderung nach und nach steigern
Größere Herausforderungen meistern: Etappenziele sorgen für motivierende Erfolgserlebnisse
Im Falle unseres Joggingbeispiels bedeutet dies: Häufigere Trainingseinheiten, längere Strecken oder zusätzliche Herausforderungen durch besondere Trials, Steigungen oder Ähnliches. Wenn ihr euch nach und nach an die Umsetzung eurer guten Vorsätze begebt, habt ihr zwischenzeitlich Erfolgserlebnisse, die nachhaltig motivieren. Manche guten Vorsätze lassen sich leichter umsetzen als andere. Aber bitte geht sie stets mit einer Mischung aus Leidenschaft und Vernunft an. Bloß nichts überstürzen!
Falls ihr euch beispielsweise entscheidet, eurem beruflichen Werdegang einen Kurswechsel zu gönnen, ist auch hier ein durchdachter Plan notwendig. Eine spontane Kündigung mag zwar in einigen Fällen eine glückliche Entscheidung sein. Doch leider kann diese auch sprichwörtlich nach hinten losgehen. Überlegt euch, was ihr von eurem neuen Job erwartet. Wer ist ein interessanter Arbeitgeber? Oder wollt ihr euch selbstständig machen? Gibt es evtl. eine Stellenausschreibung, die zu euren Vorstellungen passt? Passen alle Rahmenbedingungen? Braucht ihr einen Business-Plan? Wägt sorgfältig alle Parameter ab, um eure guten Vorsätze nicht in einem Desaster enden zu lassen. Schließlich soll ein guter Vorsatz zufriedener machen.
Oberstes Gebot für gute Vorsätze: Macht, was euch glücklich macht
Was „Carpe Diem“ für die einen, ist „YOLO“ für die anderen. In beiden Fällen gilt: Macht, was euch glücklich macht! Gute Vorsätze bedeuten nicht, den Ansprüchen und Erwartungen anderer gerecht zu werden. In erster Linie geht es darum, dass ihr zufrieden seid und euer Leben – privat und im Beruf – so gestaltet, wie es zu euch und eurem Lebensmodell passt. Ihr wollt die Welt bereisen und ferne Länder und andere Kulturen kennenlernen? Beim Spielen mit eurem kleinen Neffen geht euch das Herz auf? Ihr liebt es, in literarische Welten einzutauchen? Ihr möchtet mehr in euer physisches und psychisches Wohlbefinden investieren? Dann tut es! Denn es gibt keine bessere Investition als die in sich selbst. Macht Dinge, die euch bereichern, und tut weniger von dem, das euch belastet. Bessere Vorsätze könnt ihr gar nicht formulieren.
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